Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht, denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, ein Retter und Heiland. (Jes 9)
Das ist die Verheißung, die wir in jedem Jahr immer wieder neu feiern. Aber immer wieder beginnt das Große im Kleinen, im Schutzbedürftigen, bevor es sich entfalten und zu dem werden kann, das in ihm steckt. Jedes Leben beginnt so, auch das des menschgewordenen Gottes. Da braucht es einen, der wacht, für alles sorgt und nicht zuletzt auch schützt gegen die Gefahren dieser Welt.
Gegen die Ablehnung, gegen die Obdachlosigkeit, gegen die Kälte, gegen Tyrannen, die im neuen Leben eine Gefahr für das eigene sehen, zumindest für die eigene Macht. Was für eine Aufgabe, auf die sich Josef da einlässt! Wie kann einer das schaffen bei diesen widrigen Umständen, wo sich keineswegs alle freuen über das neue Leben. Es gibt sie, die von weit herkommen, um die Freude über das neue Leben zu teilen. Es gibt auch die anderen, die es zu töten versuchen. Was für Gefühlswelten, die da aufeinanderprallen. Und Josef immer dazwischen, ganz im Hintergrund, aber immer in der Verantwortung, wo er gefragt ist. Wie hält er das aus? Was hält ihn? Was lässt ihn trotz allem ruhig schlafen?
Josef träumt! Er vertraut, auf den, der immer mitgeht, auch wenn er ihm nur in seinen Träumen begegnen kann. Die haben es in sich. Die nehmen ihm die Angst, halten ihn in der Verantwortung. Die helfen ihm aber auch in der Not. Weil er sie ernst nimmt!
Das wünsche ich uns allen in diesem besonderen Jahr:
dass wir uns den Hl. Josef, diesen unscheinbaren Mann im Hintergrund, zum Vorbild nehmen und unseren Träumen trauen. Weil Gott so oft in ihnen spricht! Orientierend, rettend, rufend, die Gefahr wendend. Immer im Dienst des Lebens, das – nicht nur wenn es ganz klein ist – einen braucht, der sich kümmert und die Wege begleitet. Mit leidenschaftlichem Eifer (Jes 9)! Damit es ein Leben in Fülle wird – mit einem dicken Plus davor. Jubel und Freude. Weil er mitgeht und in uns träumt.