Laudato si´
Vogelschutzprojekt in der OASE Steinerskirchen
Tatkräftige Verantwortung für die Schöpfung hat uns Papst Franziskus mit seiner Enzyklika „Laudato si“ ans Herz gelegt. Dass dies in unserer Biolandwirtschaft in der OASE Steinerskirchen seit vielen Jahren durch Br. Martin Wembacher MSC vorbildlich beherzigt wird, ist nicht neu. Eine Neuigkeit, obwohl schon zwei Jahre alt, ist das Vogelschutzprojekt in der OASE. Wie so viel Gutes teilt es das Schicksal, dass bisher nie darüber gesprochen wurde. Das soll sich hiermit ändern.
Warum ein Vogelschutzprojekt?
Nach Angaben der Bundesregierung ist die Zahl der Vogelbrutpaare in landwirtschaftlichen Gebieten in den letzten dreißig Jahren um 10 Millionen Paare/Jahr (!) geringer geworden – ein Minus von 57 Prozent. Dabei handelt es sich vielfach um Arten, die man früher als Allerweltsarten bezeichnet hat, wie Star, Feldlerche oder Goldammer. Kiebitze, Uferschnepfen oder Rebhühner sind flächendeckend zu Raritäten geworden oder regional ganz ausgestorben. Ursachen sind das Schwinden des Lebensraums durch industrielle Intensivierung der Landwirtschaft und der massive Gebrauch chemischer Substanzen: Pestizide, Herbizide, Neonicotinoide.
Wie kam es zum Vogelschutzprojekt in der OASE?
Es fügte sich – wie alle guten Dinge – und begann, als vor zwei Jahren der damals 15-jährige Paul mit seiner Mutter zum Hühnerfutter holen in die OASE kam und Br. Martin kennenlernte. Hier ein junger Vogelliebhaber (Paul hatte schon mit fünf Jahren eigene Hühner, für die er sorgte) und dort ein leidenschaftlicher Naturschützer und -pfleger, das passte. Seither hat Paul mit handwerklichem Geschick etwa 200 Nistkästen gebaut und zusammen mit Br. Martin im Bereich der OASE aufgehängt. Alles Sonderanfertigungen: für Meisen, Kleiber, Stare, Sperlinge, Jungfalken, Schleiereulen, Waldkauze und einige mehr. Nächste Planung: ein Zuhause für einen Turmfalken auf dem Kirchturm.
Alle zwei bis drei Monate kommt Paul für ein paar Tage in die OASE (herzlichen Dank an seine Mutter fürs Bringen und Holen!), um neue Kästen zu bauen und aufzuhängen, bei den alten zu beobachten, ob sie genutzt werden und sie im Herbst zu reinigen – das alles neben seinem Hauptjob als Gymnasiast und seinen sportlichen Interessen (die Hühner nicht zu vergessen). Global denken und lokal handeln – das klappt, wenn jemand die Liebe für etwas hat. Noch besser, wenn es gleich zwei sind, oder drei oder vier….. . Wofür schlägt Ihr Herz?